Als wichtigste Maßnahme zur Erhöhung der Sicherheit der Kinder ist die Reduktion des Tempos zu nennen.
Der Anhalteweg (= Reaktionsweg + Bremsweg) ist z.B. bei Tempo 30 weniger als halb so lang wie bei Tempo 50 (13,3 Meter im Vergleich zu 27,7 Meter). Auch die bei einem Zusammenstoß umzuwandelnde Bewegungsenergie beträgt bei Tempo 30 nur etwa ein Drittel jener, die bei Tempo 50 ins Spiel kommt. Zudem werden bei langsameren Geschwindigkeiten die Details des Verkehrsraums von Fahrzeuglenkern besser erkannt.
In Summe bedeutet dies, dass ein geringeres Tempo die Gefahren bei potenziell gefährlichen Situationen deutlich senkt.
Auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) hält die Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit vor Schulen auf 30 km/h für eine wirkungsvolle Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und propagiert diese im Rahmen seines Projektes Tempo 30 vor Schulen. Als begleitende Maßnahmen werden Bodenmarkierungen, die den Straßenraum optisch einengen (Haifischzähne), sowie der Schriftzug „Schule”, der erhöhte Aufmerksamkeit und ein angepasstes Fahrverhalten fordert, empfohlen.
Schließlich führt ein geringeres Tempo auch zu einer Lärmreduktion, was wiederum die Aufenthaltsqualität für FußgängerInnen und RadfahrerInnen im öffentlichen Raum erhöht und daher zu potenziell mehr aktiver Mobilität führt.
Der „Zeitverlust” zwischen Tempo 50 und Tempo 30 beträgt auf kurzen Strecken nur wenige Sekunden (auf 100m sind es z.B. weniger als 5 Sekunden) und ist daher vernachlässigbar. Er darf nicht als Gegenargument ins Gewicht fallen und dadurch die Sicherheit der Kinder gefährdet werden.
Quellen / Weiterführende Informationen:
Mit Tempo 30 statt 50 Verkehrssicherheit der Kinder erhöhen
https://www.vcoe.at/presse/presseaussendungen/detail/mit-tempo-30-statt-50-verkehrssicherheit-der-kinder-erhoehen
Welchen Nutzen hat Tempo 30
https://www.vcoe.at/service/fragen-und-antworten/welchen-nutzen-hat-tempo-30