FußgängerInnen, Verkehrsberuhigung, öffentlicher Raum
Verkehrsvermeidung
- Nahversorgung im Ort sichern bzw. wiederherstellen
- grundlegende Infrastruktur im Ort stärken
Verkehrsberuhigung im Siedlungsraum
- Tempo 30 im Ortsgebiet, auch auf Bundes- und Landesstraßen – vor allem im Bereich von Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Pensionistenwohnheimen
- (temporäre) Fahrverbote vor Schulen ausgenommen Busse und RadfahrerInnen
- Einrichtung von Begegnungszonen, Wohnstraßen und Fußgängerzonen
- Unterbindung von Schleichwegen im Ortsgebiet für Kfz
Bessere Fußgängerinfrastruktur
- Gehsteige in allen Ortschaften entlang der Hauptstraßen
- attraktive Wege zwischen den Ortschaften
- Verbreiterung zu schmaler Gehsteige – oder, wo dies nicht möglich ist, Herabsetzung des Tempolimits auf 20 km/h und Geschwindigkeitskontrollen
- Herstellung sicherer Schulwege
- Herstellung fehlender Querungshilfen: Fußgängerübergänge, Fahrbahnteiler, Ampeln
- Mistkübel sollten statt auf Gehsteigen auf Parkplätzen abgestellt werden müssen
Barrierefreiheit
- Barrierefreiheit muss gegeben sein: Lifte, Rampen etc.
- keine hohen Stufen/Gehsteigkanten
Strengere Verkehrskontrollen
- Fokus auf Vergehen, die FußgängerInnen und RadfahrerInnen gefährden (Missachtung von Fußgängerübergängen, zu knappes Überholen von RadfahrerInnen etc.)
- Herabsetzung der Toleranzgrenzen (Vorbild: Schweiz)
- mehr Geschwindigkeitskontrollen (Aufstellung von Radaranlagen und Ad-hoc-Messungen)
Attraktive Angebote zum Umstieg auf die sanfte Mobilität
- z.B. Einkaufsgutscheine für Menschen, die ohne Auto einkaufen
- PediBus für VolksschülerInnen und Kindergartenkinder
- vergünstigte Eintritte in Bäder, Museen etc. für Menschen, die ohne Auto kommen
Gestaltung des öffentlichen Raums
- Bäume zur Beschattung von Gehsteigen und Radwegen und zur Verbesserung des Mikroklimas
- Schaffung schattiger Sitzmöglichkeiten
- zentrale Plätze nicht als Parkplätze missbrauchen, stattdessen Verkehrberuhigung, wirtschaftliche Belebung und Begrünung
Bewusstseinsbildung
- Bildungseinrichtungen (Kindergärten, Schulen) sollten die Verkehrsthematik z.B. bei Elternabenden ansprechen
- Es sollte angeregt werden, dass Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Öffis kommen oder dass ein Pedi-Bus organisiert wird
Radverkehr
Allgemeines
- Definition eines gesetzlichen Mindestabstands von 1,5 Metern beim Überholen von RadfahrerInnen (wie in Deutschland)
- jährliches Radverkehrsbudget von 30 Euro pro Kopf in den Gemeinden
- Anhörung von Verkehrsinitiativen bei der Verkehrsplanung, insbesondere bei der Verbesserung und beim Ausbau des örtlichen und regionalen Radwegenetzes
- Fahrradkurse und -trainings an den Schulen
Lückenloses, sicheres und komfortables Radnetz
- sichere und komfortable Erreichbarkeit aller Ortszentren
- sichere Radwege und -routen zwischen allen Städten und Orten – Planung und Umsetzung eines bezirksweiten Radnetzes
- sichere Verbindungen von und zu den oft abseits gelegenen Hauptradrouten in die Ortszentren
- Entfernung von Hindernissen für Radanhänger und Lastenräder (z.B. Poller)
- Radschnellwege und Fahrradstraßen für die Hauptradrouten
- Radwege sowie Geh- und Radwege ohne Benützungspflicht, insbesondere dort, wo die bestehende Infrastruktur zu schmal ist
- rot gefärbte Radfahr- oder Mehrzweckstreifen, wo zu wenig Platz für eigene getrennte Radwege ist bzw. als schnell umsetzbare Übergangslösung, wenn die Budgetmittel nicht ausreichen
- ausreichende und verständliche Beschilderung der Radrouten – auch für Ortsfremde
Errichtung von hochwertigen Radabstellanlagen (Bügel)
- an allen Bahnhöfen und Busknotenstationen
- vor Schulen und Kindergärten
- vor Geschäften, Gastronomiebetrieben, Ämtern und Kirchen
- vor Betrieben mit mehreren MitarbeiterInnen
- überdachte Radabstellanlagen überall, wo Räder üblicherweise länger als eine Stunde geparkt werden
Öffentlicher Verkehr
Verbesserung des Angebotes
- Verdichtung der Intervalle, insbesondere bei einigen Buslinien – Minimum: stündlich zwischen 6:00 und 19:00 Uhr
- langfristig: 10- bis 15-Minuten Takt in den Morgen und Nachmittagsspitzen
- besseres Angebot an Wochenenden und Feiertagen, vor allem in Bereichen mit beliebten Ausflugszielen, Sport- und Freizeitanlagen
- Beibehaltung und Ausbau des Angebots von Nachtbussen freitags, samstags und vor Feiertagen
- Verbesserung der Verbindungen auch zwischen Nachbarorten, nicht nur Richtung Wien
- Überprüfung der Routenführung der Buslinien: Busse sollten, wo immer möglich, bis zum nächsten bzw. über Umsteigepunkte geführt werden
- Anhörung von Verkehrsinitiativen bei der Planung des örtlichen und regionalen ÖV
Schaffung attraktiver ÖV-Tarife
- günstige Streckendauerkarten oder Netzkarten für WienpendlerInnen, die keine Netzkarte für ganz Niederösterreich benötigen
- günstige Einzelfahrscheine für gelegentliche ÖV-NutzerInnen und als Ergänzung zur Dauerkarte für die Pendelstrecke (echt streckenabhängig, degressiv)
- Angebot von Fahrscheinen im Vorverkauf
- Aufstellung von Entwertern, um z.B. Tickets für Wien vor Fahrtantritt entwerten zu können (z.B. 8-Tage-Klimaticket)
Bessere Linien- und Fahrplaninformation
- aktuelle Fahrplanaushänge an allen Haltestellen
- Netzpläne an allen Haltestellen
- Informationen zu Umsteige-Verbindungen an allen Haltestellen
- mehr Information über Öffi-Verbindungen von Seiten der Schulen: z.B. Austeilen von Fahrplänen bei Elternabenden
Bauliche Haltestelleninfrastruktur
- Wartehäuschen mit Schutzfunktion vor Sonne und Niederschlägen an allen Bushaltestellen, zuerst an den hochfrequentierten
- Einsatz von Gründächern erwägen
Verkehrsmittel
- Busse mit ausreichend senkrechten (!) Haltestangen und Haltewunsch-Knöpfen
- aureichend Platz für die Mitnahme von Kinderwägen und Fahrrädern
- schrittweise Umrüstung der Busflotten auf Fahrzeuge mit CO2-neutralen Antrieben
Mikro-ÖV und E-Car-Sharing
- Ergänzung des Linienverkehrs durch bedarfsorientierte Verkehre wie Anrufsammeltaxis, Rufbusse und/oder ehrenamtlich betriebene Bürgerbusse, Dorfmobile etc.
- Implementierung bzw. Ausbau von attraktiven E-Car-Sharing-Angeboten
- Vernetzung der E-Car-Sharing-Angebote, sodass diese nicht nur in der Heimatgemeinde, sondern auch am Zielort genutzt werden können